In mehreren Feldstudien wurden Jahresarbeitszahlen für die verschiedenen Wärmepumpen ermittelt.
Eine Übersicht der Untersuchungen:
In der Schweiz wurde mit großem Aufwand die FAWA-Studie erstellt. Ihr Vorteil liegt neben einer hohen Anzahl von beteiligten Wärmepumpenanlagen in einer wissenschaftlich sehr exakten Methodik. So wird nicht nur die jeweilige Wärmepumpe betrachtet, sondern es auch die Wärmequelle und die Wärmenutzung zur Beurteilung heran gezogen.
E-on hat in seiner Feldstudie 29 Erdreich-Wärmepumpen untersucht:
Eine vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderte Studie wird vom Fraunhofer Institut durchgeführt.
In einer Presseinformation des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg (ISE) vom 04.12.2008 heißt es: Die beteiligten Wärmepumpen-Hersteller sind Alpha-InnoTec, Bosch Thermotechnik, Hautec, NIBE, Stiebel Eltron, Vaillant und Viessmann. Die Energieversorger EnBW Energie AG und E.ON Energie AG unterstützen das Vorhaben. Das Bundeswirtschaftsministerium finanziert 50 % der Gesamtkosten des Projekts.
Bei dieser Feldstudie schneiden Wärmepumpen teils etwas besser als in anderen ab. Der Mittelwert der Arbeitszahlen liegt im Zeitraum November 2007 bis Oktober 2008 bei 3,7 für Erdreich, 3,0 für Luft und 3,5 für Grundwasser als Wärmequelle. Der Grund für die Verbesserung liegt aber auch in den Auswahlkriterien der Häuser, zugelassen waren nur "sehr gute Niedrigenergie-Häuser mit einem Jahresheizwärmebedarf von 20 bis 50 kWh/m2". Eine gute Dämmung bringt eine bessere Jahresarbeitszahl, ein repräsentativer Querschnitt des Dämmstandards bei Neubauten würde sehr wahrscheinlich zu ähnlichen Ergebissen wie bei den anderen Feldstudien führen.
Bewertung der Fraunhofer Studie:
Abschlussbericht Stand 21.02.2011 der Fraunhofer Studie:
Zusätzlich hat das Fraunhofer-Institut auch Wärmepumpen im Gebäudebestand untersucht.
Abschlussbericht Stand August 2010:
Die Agenda 21-Gruppe Lahr, hat ihren Schlussbericht zu einer 2-jährigen Untersuchung im Dezember 2008 veröffentlicht. Dabei kommt sie zum Ergebnis "Nicht jede Wärmepumpe trägt zum Klimaschutz bei". Allerdings weisst diese Studie Fehler und Schwächen auf und erweckt einen tendenziösen Eindruck. Es wird in pauschalen Aussagen nur die Güte einer Wärmepumpe beurteilt, die Einflussfaktoren Wärmequelle, Wärmenutzung, Nutzverhalten oder Klima werden aber ausgeblendet. Die Schlussfolgerung, dass eine Luft/Wasser-Wärmepumpe nicht zu vertreten sei, entbehrt jeder sachlichen Substanz. Die Rahmenbedingungen sind ein entscheidender Faktor, sind diese günstig, kann eine Luft/Wasser-Wärmepumpe durchaus auch eine höhere Jahresarbeitszahl als eine Erdreich-Wärmepumpe erreichen.
Da sich die Studien in Methodik, Technik und Schwerpunkten teils deutlich unterscheiden, sind die Ergebnisse nur bedingt vergleichbar. Im Grunde müssten zur Beurteilung weitere Faktoren einfließen: Gebäudestandard, Lage, Wärmequellenauslegung, Hydraulik, Vorlauftemperaturen, Warmwasserbereitung.
Als Fazit lässt sich feststellen: Zu viele Wärmepumpenanlagen schneiden unter ihren Möglichkeiten ab. Die Ursachen sind meist in zu gering dimensionierten Wärmequellen, mangelnder Hydraulik, hohen Vorlauftemperaturen oder gar zu großen Wärmepumpen, die die benötigte Heizlast deutlich überschreiten, zu suchen. Planern und Installateuren kommt hier eine besondere Verantwortung zu.
Bisher liegen die Jahresarbeitszahlen nach den Feldstudien etwa in folgendem Bereich: